Wir brauchen sichere Fluchtwege

Die soziale Frage ist und bleibt eine Frage internationaler Solidarität!

Im Mit­telmeer ster­ben weit­er­hin Men­schen oder wer­den nach Libyen zurück ver­schleppt. In Griechen­land und Bosnien har­ren Men­schen in kalten Lagern unter entset­zlichen Bedin­gun­gen aus. Und das Abschiebege­fäng­nis in Glück­stadt ste­ht kurz vor der Inbe­trieb­nahme.

Ich möchte nicht an einem Ort leben, wo Men­schen zu Abschreck­ungszweck­en ver­hungern oder erfrieren. Ich will auch nicht zuse­hen, wie Men­schen an unseren Außen­gren­zen ertrinken. Und ich finde es unerträglich, in einem Bun­des­land zu leben, in dem Men­schen einges­per­rt wer­den, die nichts ver­brochen haben, außer Schutz zu suchen!

Aus mein­er Sicht ist es eine völ­lig naive Vorstel­lung, dass wir uns vor dem Elend der Welt abschot­ten kön­nen. Wir brauchen sichere Fluchtwege und müssen die Zusam­me­nar­beit mit Regimes been­den, die eher Fluchtur­sachen darstellen als zur Besei­t­i­gung dieser beitra­gen.

Wenn wir die Mil­liar­den, die wir in die Bewachung unser­er Gren­zen pumpen, statt dessen in die Entwick­lung von Mod­ellen für bessere Bil­dungs- und Arbeits­mark­tzugänge steck­en wür­den, sähe das Zusam­men­leben anders aus und würde auch nach­haltiger in die Herkun­ft­slän­der wirken. Und wir wür­den zeit­gle­ich mehr für die Bekämp­fung von Fluchtur­sachen tun, als Entwick­lung­shil­fe­pro­jek­te es jemals leis­ten kön­nen.

Die Flucht­gründe im glob­alen Süden sind genau so ein Ergeb­nis glob­aler Aus­beu­tungsstruk­turen wie unsere Priv­i­legien. Die soziale Frage ist und bleibt eine Frage inter­na­tionaler Solidarität!