Die traditionellen Demonstrationen zum 1. Mai stehen in diesem Jahr unter dem Motto »Solidarität ist Zukunft« – dabei gilt es auch, die Ausbildungsberufe nicht aus dem Blick zu verlieren. Immer mehr Schüler*innen gehen nach dem erfolgreichen Abschluss des Mittleren Schulabschlusses zu weiterführenden Schulen, um ein (Fach-)Abitur zu machen. Diese Tendenz gibt es bereits seit einigen Jahren, sie ist aber durch die Corona-Pandemie nochmal merklich beschleunigt worden. Laut des aktuellen Ausbildungsreport des DGB Nord hat die Anzahl der geschlossenen Ausbildungsverträge im Jahr 2020 ein historisches Tief erreicht.
»Die Situation aus dem Ausbildungsmarkt ist im Grunde bizarr: Während Jugendliche mit Hauptschulabschluss oftmals in endlosen Maßnahmen festhängen, entscheiden sich immer mehr Jugendliche mit Mittlerem Schulabschluss gegen einen Ausbildungsberuf«, erläutert Katrine Hoop, designierte Direktkandidatin der LINKEN im Wahlkreis 1. »Das ist eine besorgniserregende Entwicklung. Ausbildungsberufe müssen sowohl attraktiver als auch zugänglicher werden.«
Die Direktkandidatin fordert daher
- die Streichung des Schulgeldes in allen schulischen Berufsausbildungen und ein am Tarif orientiertes Ausbildungsgehalt.
- eine Ausbildungsgarantie, die alle Betriebe in die Pflicht nimmt, damit wir weiterhin ausreichend hochwertige Ausbildungsplätze erhalten und zusätzliche Plätze geschaffen werden können.
- eine Investitionsoffensive für gute Qualität an beruflichen Schulen und deutlich mehr Personal.
- verbindliche Ausbildungsangebote am Ende berufsvorbereitender Maßnahmen und anonymisierte Bewerbungsverfahren für mehr Chancengleichheit.