Mut statt Hoffnungslosigkeit

Ich möchte in einer Welt leben, wo alle Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit Platz, Wertschätzung und Sicherheit finden.

Ich glaube daran, dass Worte Wirk­lichkeit mit­for­men. Deswe­gen brauchen wir Geschicht­en, die Mut machen statt Hoff­nungslosigkeit. Manch­mal fällt es mir allerd­ings sehr schw­er, einen pos­i­tiv­en Blick­winkel anzule­gen. Beson­ders schwierig ist es, wenn die Reak­tion auf ein Elfme­ter­schießen übel­sten Ras­sis­mus sicht­bar macht. Wie tief dieses Denken sitzt, ist mir tat­säch­lich schon in dem Moment bewusst gewor­den, als ich mir beim Zuschauen genau deswe­gen Sor­gen gemacht habe. Ich füh­le mich an die vie­len Gespräche mit den Jugendlichen an der Schule erin­nert, die mir geschildert haben, wie es sich anfühlt, am eige­nen Geburt­sort als fremd betra­chtet zu wer­den und ständig Topleis­tun­gen brin­gen zu müssen, um als Mehrw­ert betra­chtet zu wer­den. Nation­al­is­mus, Anti­semitismus und Ras­sis­mus gehören lei­der nicht der Ver­gan­gen­heit an. Recht­sradikale und recht­spop­ulis­tis­che Kräfte nutzen die Krisen unser­er Zeit, um zu spal­ten. Und Recht­sradikalis­mus ist dabei kein Rand­phänomen, son­dern struk­turell ver­ankert. Das merken wir spätestens da, wo antifaschis­tis­che Arbeit krim­i­nal­isiert, während Ras­sis­mus bei der Polizei gedeck­elt, rechter Ter­ror nicht ernst genom­men und aufgek­lärt wird. Ich möchte nicht in ein­er Gesellschaft leben, wo eine (zugeschriebene) Herkun­ft darüber entschei­det, wie meine Leis­tung beurteilt wird oder wie sich­er ich bin. Ich möchte in ein­er Welt leben, wo alle Men­schen in ihrer Unter­schiedlichkeit Platz, Wertschätzung und Sicher­heit find­en. Und obwohl es an manchen Tagen schw­er­fällt, glaube ich daran, dass der Weg in eine solche Gesellschaft möglich ist. Genau deswe­gen kan­di­diere ich für den Bun­destag. Und obwohl die lokale Presse heute fälschlicher­weise das Gegen­teil behauptet: Ich ste­he auf der Lan­desliste für die Bun­destagswahl, und zwar auf einem dur­chaus aus­sicht­sre­ichen drit­ten Platz.