»Sieh, daß Du Mensch bleibst: Mensch sein ist vor allem die Hauptsache. Und das heißt: fest und klar und heiter sein, ja heiter, trotz alledem…«
Rosa Luxemburg wurde heute vor 150 Jahren geboren. Meine erste bewusste Begegnung mit Rosa Luxemburg hatte ich interessanterweise in einem plattdeutschen Buch des eiderstedter Journalisten und Minderheitenpolitikers W.L. Andresen. Und zwar in seinem autobiografischen Werk »Besök bi ole frünn«, das 1981, kurz vor seinem Tod erschien. W.L. Andresen war eine Zeit lang Mitglied der SPD und arbeitete eine Weile als Maschinenschreiber, Werbeassistent, Telefonstenograf in Berlin unter anderem für den Vorwärts. Bevor er aufgrund der beschlossenen Kriegskredite aus der Partei trat, hatte er unter anderem das Amt des Kassierers der Partei und musste somit auch Beiträge bei Rosa Luxemburg eintreiben und dabei feststellen, dass sie chronisch pleite war. Ich erinnere mich daran, dass mich etwas an dem Namen so sehr ansprach, dass ich als damals vermutlich Zehnjährige Rosa Luxemburg im Lexikon meiner Eltern nachschlug und begeistert war. Denn Frauen tauchten damals noch seltener in Geschichtsbüchern auf als heute. Und schon gar nicht solche. Radikal, mutig, menschlich, optimistisch. Das machte etwas mit mir.