Ist das gerecht?

Podiumsdiskussion »Ist das gerecht? – Klimaschutz und Nachhaltigkeit«

Am Fre­itag, den 27. August, hat­te der Kirchenkreis Schleswig-Flens­burg und die Evan­ge­lisch Akademie der Nord­kirche zu ein­er Podi­ums­diskus­sion unter dem Mot­to »Ist das gerecht? – Kli­maschutz und Nach­haltigkeit« ein­ge­laden. Zu Beginn gab es einen span­nen­des Inpu­tre­fer­at von Frauke Wiese, Junior­pro­fes­sorin für Trans­for­ma­tion der Energiesys­teme, Energie- und Umwelt­man­age­ment an der Europa Uni­ver­sität Flens­burg. Danach führten Nora Steen und Joachim Kretschmar angenehm durch die wun­der­bar dur­chor­gan­isierte Diskus­sion. Es war recht kühl auf dem Podi­um — vielle­icht mit Rück­sicht auf das Kli­ma? Aber anson­sten hat es viel Spaß gemacht.

Zum Auf­takt der Diskus­sion hat­ten wir jew­eils 90 Sekun­den Zeit für ein Auf­tak­t­state­ment: »Die Kli­makatas­tro­phe bet­rifft uns alle, trifft aber genau diejeni­gen am härtesten, die am wenig­sten dazu beitra­gen. Wir müssen drin­gend ums­teuern und dabei dafür Sorge tra­gen, dass genau diejeni­gen für die Kli­makrise bezahlen, die sie verur­sacht haben. Wir brauchen Wirtschafts‑, Lebens- und Arbeitsweisen, die keinen Men­schen zurück­lassen. Das bedeutet, dass jed­er Schritt in die Zukun­ft nicht nur für mehr Nach­haltigkeit, son­dern auch für den Abbau von sozialer Ungle­ich­heit sor­gen muss. Unsere Gesellschaft muss sich schneller wan­deln als das Kli­ma. Dafür müssen wir allen Men­schen ermöglichen, nach­haltiger zu leben, und den Konz­er­nen mit verbindlichen sozialen Stan­dards, Kli­mazie­len und Emis­sion­s­gren­zen klare Vor­gaben machen. Men­schen vor Prof­ite. Das ist nicht nur gerecht, son­dern unsere einzige Über­leben­schance. Denn der Markt richtet es nicht. Er richtet uns alle zugrunde. Deshalb wollen wir die Energiepro­duk­tion, die Energien­et­ze, genau­so wie Gesund­heit, Wohnen, Mobil­ität und Ernährung wieder stärk­er unter demokratis­che Kon­trolle brin­gen. Wir unter­stützen Genossen­schaften statt Aktienge­sellschaften und eine mas­sive Investi­tion­sof­fen­sive statt Schulden­bremse. Während Tech­nolo­gien, die Kon­flik­te ver­schär­fen, und Waren, die lokale Wertschöp­fungs­ket­ten zer­stören, gren­zen­los trans­feriert wer­den, lassen wir Men­schen an unseren Außen­gren­zen ster­ben. Das ist nicht nur ungerecht, son­dern auch unmen­schlich. Wir müssen Kli­maschutz exportieren statt Waf­fen. Wir brauchen Wochen­märk­te statt Welt­märk­te. Wir benöti­gen Weltof­fen­heit statt Eng­stirnigkeit und Koop­er­a­tion statt Konkur­renz. Denn unsere gemein­same Welt kön­nen wir nur zusam­men gerecht machen!«