Die aktuellen Nachrichten aus Israel/Palästina erschüttern mich. Ich gedenke der Opfer und Angehörigen, und ich solidarisiere mich mit den Menschen, die unter dem Nahostkonflikt leiden. Ich hoffe seit Jahren auf eine tragfähige Zweistaatenlösung, bei denen die Rechte aller abgesichert sind, und zwar sowohl vom Rechtsanspruch her als auch in der Rechtswirklichkeit.
Ich stehe der Siedlungspolitik und der rechten Netanjahu-Regierung kritisch gegenüber und hoffe, dass sich andere politische Kräfte durchsetzen. Und ich verurteile die Eskalationsstrategie und brutale Gewalt der Hamas aufs Schärfste und verstehe nicht, wie diese massive Gewalt gegen unbeteiligte Menschen als Verzweiflungstat relativiert werden kann.
Natürlich können Menschen ihre Eigentumsrechte juristisch prüfen lassen und durchsetzen. Genau so können Betroffene sich gegen Zwangsräumungen wehren. Aber ein zivilrechtlicher Konflikt legitimiert niemals Terror.
Ich verstehe, wenn Palästinenser*innen weltweit gegen die Siedlungspolitik demonstrieren. Doch ich habe nicht das geringste Verständnis dafür, wenn der Protest sich gegen Jüd*innen richtet, das Existenzrecht Israels in Frage stellt und rechten Terror relativiert. Und ich ertrage es nicht, wenn völlig Unbeteiligte die Situation für unverblümte antisemitische Propaganda nutzen.
Ich bin sicherlich keine Nahostexpertin und ich werde vermutlich nie eine klare Position finden. Doch ich bin davon überzeugt, dass ein Friedensprojekt nur entstehen kann, wenn alle progressiven Bewegungen sich gemeinsam und quer zu religiöser oder kultureller Zugehörigkeit gegen repressive und faschistische Kräfte stellen – sowohl vor Ort als auch aus internationaler Perspektive.