Humus. Hanf. Hoffnung.

Für eine regenerative Landwirtschaft.

Ich hab ’ne gute Nachricht und ’ne schlechte auch. Zuerst die schlechte: Wir steuern mit Voll­gas auf Kli­ma- und Umweltkatas­tro­phen zu. Und jet­zt die Gute: Wir kön­nen etwas dage­gen tun.

Vor ein­er Woche war ich bei Bobenop im Amt Hürup. Der Vere­in hat sich ein­er dem Kli­maschutz und der Energiewende im ländlichen Raum ver­schrieben. Die Pro­jek­te des Vere­ins reichen von der Mit­fahrbank bis zum Strompool, Nah­wärmev­er­sorgung, Tiny-House-Park bis und Solar-Beratung.

Ganz beson­ders hat mich aber das Humus-Pro­jekt des Vere­ins begeis­tert. Humus meint dabei nicht die bekan­nte ori­en­tal­is­che Spezial­ität aus Hülsen­frücht­en, für die ich mich auch begeis­tern kann, son­dern die organ­is­chen Bestandteile des Bodens, die eine zen­trale Rolle für die Ver­sorgung der Pflanzen mit Nährstof­fen spie­len sowie für den Luft‑, Wass­er- und Wärme­haushalt des Bodens. Humus ist damit ein wichtiger Schutz gegen die zunehmenden Wet­terex­treme. Es kann aber noch mehr, denn als Kohlen­stoff­spe­ich­er funk­tion­iert Humus als effek­tive CO2 ‑Senke.

In den let­zten Jahrzehn­ten hat sich die Bewirtschaf­tung des Bodens stark verän­dert, so dass wir nur noch ein Drit­tel bis max­i­mal die Hälfte des ursprünglichen Humusvor­rates im Boden vorfind­en. Durch eine Änderung der Bewirtschaf­tungsweise von Ack­er­flächen kann der Humus im Boden aber wieder aufge­baut wer­den. Wir waren direkt auf dem Feld und kon­nten uns mit Hil­fe sim­pler Mess­meth­o­d­en davon überzeu­gen, dass die Humuss­chicht sich bei entsprechen­der Anpas­sung der Bewirtschaf­tung sehr schnell erholen kann. Schon durch eine Humu­san­re­icherung von 3 Prozent auf 25 cm Boden­tiefe kön­nen 125 Ton­nen CO2 pro Hek­tar gebun­den werden. 

Hanf gehört zu den Pflanzen, die sich beson­ders gut zur Humu­san­re­icherung des Bodens eignen. Gle­ichzeit­ig hat Hanf unglaublich sin­nvolle Anwen­dungsmöglichkeit­en als Ersatz für Baum­wolle, Holz und sog­ar Beton. Der Anbau von Hanf ist damit eine aus­sicht­sre­iche Chance für eine ökol­o­gis­chen Nutzung ehe­ma­liger Bergbauflächen.

Das Cannabisver­bot erschw­ert den Anbau aber erhe­blich, weil es zu stren­gen Genehmi­gungs- und Kon­trol­lvor­gaben für Nutzhanf führt. Eine Legal­isierung von Cannabis ist daher ein wichtiger Beitrag zum Kli­maschutz. Es gibt real­is­tis­che Wege in eine neue Zukun­ft. Dafür müssen wir aber endlich die richti­gen Weichen stellen!