Einer geht noch!

Geht's noch?

Der Tag, an dem wir weltweit alle natür­lichen Ressourcen ver­braucht haben, die unsere Erde inner­halb dieses Jahr erzeu­gen und regener­ieren kann, ist dieses Jahr für Ende Juli errech­net wor­den. Das klingt sog­ar weniger fin­ster, als es ist, denn das Defiz­it sum­miert sich jedes Jahr.

Wir wis­sen das. Wir sehen das: Über­flu­tun­gen, Hitzewellen und Wald­brände sind nicht mehr Phänomene, die sich nur auf dem Bild­schirm abspie­len. Die Auswirkun­gen unseres völ­lig ent­fes­sel­ten Strebens nach Prof­it ent­laden sich direkt vor unseren Augen. Den Preis dafür wer­den unsere Kinder zahlen. Daher ist es an Zynis­mus kaum zu übertr­e­f­fen, davon zu reden, wir kön­nten kein Geld in den notwendi­gen gesellschaftlichen Umbau steck­en, weil wir unsere Kinder keine Schulden hin­ter­lassen dürften.

Wir müssen den Gesamtres­sourcenver­brauch endlich senken und nach­haltige Maß­nah­men auf den Weg brin­gen. Das wis­sen alle. Und so reden alle. Doch statt die Weichen für einen sozial gerecht­en Kur­swech­sel in der Energie- und Klimapoli­tik zu stellen, wird ein­fach fröh­lich weit­er gemacht.

Mir kommt die aktuelle Logik ehrlich gesagt so vor, wie die ein­er Per­son, die davon redet, mit dem Trinken aufhören zu wollen und sich dabei noch einen Lüt­ten gön­nt: Einen Wald holzen wir noch ab, eine kli­maschädliche Brück­en­tech­nolo­gie gön­nen wir uns noch. Ein­er geht noch, ein­er geht noch rein. Heut’ muss es noch eine Gau­di geben. Heut’ hauen wir richtig drauf.

Am ver­gan­genen Woch­enende haben Men­schen gegen den geplanten Frack­ing­gaster­mi­nal in Bruns­büt­tel demon­stri­ert. Im Vor­feld haben einige in Flens­burg sich sol­i­darisiert und dage­gen protestiert, dass unsere Stadtwerke die Strom- und Wärmev­er­sorgung mit dem niedrig­sten Anteil erneuer­bar­er Energien in ganz Schleswig-Hol­stein betreiben und sog­ar den Ein­satz von Frack­ing­gas nicht ausschließen.

Ein Genosse hat mir kür­zlich erzählt, dass er solche Aktio­nen noch vor weni­gen Jahren für ver­rückt gehal­ten hätte, es inzwis­chen aber als völ­lig ver­rückt betra­chtet, sowas nicht zu tun.

Übri­gens: Wenn du wis­sen willst, wie wir Kli­maschutz sozial gerecht machen kön­nen, indem nicht die Ärm­sten durch immer höhere Preise belastet wer­den, son­dern die, die wirk­lich unser Kli­ma zer­stören, schau in unser Wahlprogramm.