Am 24. September 2019 stand ich vor der Bühne bei der Abschlusskundgebung der #unteilbar-Demo in Dresden und schaute zu den Klängen von Rio Reisers »Wann« über die zehntausende Menschen aus Dresden, Sachsen und ganz Deutschland und war zu Tränen gerührt. Tatsächlich war das einer der Momente, die mich dazu bewogen haben, mein politisches Engagement zu erweitern.
Viele, viele Menschen aus unterschiedlichsten Zusammenhängen streiten jeden Tag für eine offene und freie Gesellschaft der Vielen, in der alle Menschen frei von Angst und selbstbestimmt leben können. Diese Bewegungen brauchen parlamentarische Verbündete, damit die wichtigen Impulse nicht als Utopien abgetan, sondern in die Parlamente eingebracht werden. Und zwar jetzt!
»Du sagst, du willst die Welt nicht ändern
Und ich frag’ mich, wie machst du das nur
Du bist doch kein Geist in der Flasche
Und du bist auch kein Loch in der Natur
Denn nach jedem Schritt, den du gehst
Und nach jedem Wort, das du sagst
Und nach jedem Bissen, den du isst
Ist die Welt anders als sie vorher war
Wann, wenn nicht jetzt?
Wo, wenn nicht hier?
Wie, wenn ohne Liebe?
Wer, wenn nicht wir?
Du sagst, du willst die Welt nicht retten
Das ist dir alles ’ne Nummer zu groß
Und die Weltenretter waren schon so oft da
Nur die meisten verschlimmbessern bloß
Und doch fragt mich jeder neue Tag
Auf welcher Seite ich steh’
Und ich schaff’s einfach nicht einfach zuzusehen
Wie alles den Berg runtergeht
Wann, wenn nicht jetzt?
Wo, wenn nicht hier?
Wie, wenn ohne Liebe?
Wer, wenn nicht wir?
Du sagst, du willst die Welt nicht ändern
Dann tun’s eben andere für dich
Und der Wald, in dem du vor Jahren noch gespielt hast
Hat plötzlich ein steinernes Gesicht
Und die Wiese, auf der du grade noch liegst
Ist morgen ’ne Autobahn
Und wenn du jemals wieder zurückkommst
Fängt alles von vorne an
Wann, wenn nicht jetzt?
Wo, wenn nicht hier?
Wie, wenn ohne Liebe?
Wer, wenn nicht wir?«
Rio Reiser