Mir hat das Weltgeschehen noch nicht ganz die Sprache verschlagen. Ich informiere mich und diskutiere wie eh und je. Aber ich kann nichts wirklich Neues beitragen. Meine Timeline ist schon so voll mit Meinungen, Analysen, Fahnen und Selfies von Spenden- oder Protestaktionen zum Krieg gegen die Ukraine. Gestern sind dann noch viele feministische Beiträge dazu gekommen. Ich scrolle, lese, like, weiß dabei aber manchmal nicht, was ich von Aktions- und Gedenktagen halten soll. Die Kämpfe finden jeden Tag statt und werden nicht durch Statements gewonnen. Andererseits bieten solche Tage die Gelegenheit, sich die Welt durch den vorgebebenen Blickwinkel des Mottos anzuschauen. Und so habe ich gestern meiner Omas gedacht. Meine Oma mütterlicherseits hat sowohl ihren Bruder als auch ihren Mann im Krieg verloren und ist zeitlebens glühende Pazifistin gewesen. Meine Oma väterlicherseits hat sowohl ihre Tochter und ihren Sohn in den Krieg ziehen lassen müssen. Ich wüsste gerne, was die beiden zur aktuellen Lage gesagt hätten, obwohl ich froh bin, dass ihnen die Situation erspart geblieben ist.
Meine Omas
Gedanken zum feministischen Kampftag 2022.
