Meine Omas

Gedanken zum feministischen Kampftag 2022.

Mir hat das Welt­geschehen noch nicht ganz die Sprache ver­schla­gen. Ich informiere mich und disku­tiere wie eh und je. Aber ich kann nichts wirk­lich Neues beitra­gen. Meine Time­line ist schon so voll mit Mei­n­un­gen, Analy­sen, Fah­nen und Self­ies von Spenden- oder Protes­tak­tio­nen zum Krieg gegen die Ukraine. Gestern sind dann noch viele fem­i­nis­tis­che Beiträge dazu gekom­men. Ich scrolle, lese, like, weiß dabei aber manch­mal nicht, was ich von Aktions- und Gedenk­ta­gen hal­ten soll. Die Kämpfe find­en jeden Tag statt und wer­den nicht durch State­ments gewon­nen. Ander­er­seits bieten solche Tage die Gele­gen­heit, sich die Welt durch den vorge­bebe­nen Blick­winkel des Mot­tos anzuschauen. Und so habe ich gestern mein­er Omas gedacht. Meine Oma müt­ter­lich­er­seits hat sowohl ihren Brud­er als auch ihren Mann im Krieg ver­loren und ist zeitlebens glühende Paz­i­fistin gewe­sen. Meine Oma väter­lich­er­seits hat sowohl ihre Tochter und ihren Sohn in den Krieg ziehen lassen müssen. Ich wüsste gerne, was die bei­den zur aktuellen Lage gesagt hät­ten, obwohl ich froh bin, dass ihnen die Sit­u­a­tion erspart geblieben ist.