Tina Dico/Dickow habe ich schon so oft live gesehen: Viele Male in Flensburg, Hamburg und Kiel, aber auch in Aarhus, Kopenhagen und Sønderborg. Jedes Konzert ist anders schön gewesen. Deswegen habe ich auch viele Lieblingslieder. Aber eins geht mir in diesen Tagen nicht mehr aus dem Kopf.
»I watched a flood on my tv today
I couldn’t say from where
Just another flood on my tv
I wasn’t bothered it was far away
Worlds away from here
From my family and me
But just for a second I could feel
This safe and independent life of mine is not real
Just for a second I could see
That nothing is forever and nothing is for free
When will I go and make a change
I’ve got the time and I let it waste
I frown at people who don’t care but I’m just the same
I wanna make a difference
Maybe some other day«
Die Bilder im Fernsehen stammen diesmal nicht aus der Ferne, sondern aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Und es hat schon vorher keinen Grund gegeben hat, Zeit zu verlieren. Die Bundesregierung ist angeblich schon Tage vor der Flut gewarnt worden. Die Regierungen der Welt werden schon seit Jahrzenten vor der drohenden Klimakatastrophe gewarnt. Was nützt die beste Wissenschaft, wenn sie ignoriert wird?
Und als ob es nicht alles schon tragisch genug wäre, gibt es ernsthaft Menschen, die sich zurechtschwurbeln, dass alles absichtlich herbeigeführt sei. Und vielleicht ist es gar keine so seltsame Reaktion auf eine Welt, die uns so lange vorgegaukelt hat, die Krone der Schöpfung zu sein, die sich die Erde untertan machen und alles steuern kann. Ja, wie haben es herbeigeführt, aber nicht absichtlich.
Ich gedenke der Toten und trauere mit den Angehörigen. Ich möchte, dass wir umsteuern! Und zwar nicht erst »Some Other Day«: